datumsanzeigen

| ludwig oechslin

anzeige von tageszeit und datum auf einer armbanduhr

feststellung

die beiden wichtigsten anzeigen für das tägliche leben auf einer uhr sind datum und tageszeit. die anzeige der tageszeit erfolgt üblicherweise durch stunden-, minuten- und sekundenzeiger auf einem zwölfstundenzifferblatt, diejenige des datums auf einer armbanduhr über zahlen von 1 – 31 in einem kleinen fensterchen etwa bei drei uhr. die lesbarkeit der beiden anzeigeformen – analog bei der tageszeit und digital beim datum – ist allerdings sehr verschieden. der unterschied entspricht etwa einem verhältnis von 1:10.

dies entspricht in keiner art und weise dem, dass beide etwa gleich wichtig sind und entsprechend gleich gut abgelesen werden können sollten.

beim vergleich von tabellen zur lesbarkeit der analogen anzeige und der digitalen anzeige, die sich an die prüftabellen bei augenärzten anlehnen, zeigt sich, dass eine ähnliche lesbarkeit von analoger und digitaler anzeige erst dann zustande kommt, wenn die digitale in ihrer grösse etwa zwei dritteln des durchmessers der analogen bzw. des zifferblattes entspricht.

eine digitale anzeige dieser grösse ist ohne übermässigen mechanischen aufwand in einer mechanischen uhr nicht zu erreichen.

schlussfolgerung

die analoge anzeige müsste digitalisiert oder umgekehrt die digitale anzeige analog gemacht werden.

entschluss

da eine digitalisierte anzeige der tageszeit auf die grösse der digitalen anzeige des datums reduziert würde, würde die lesbarkeit der analogen anzeige auf das schlechtere niveau der digitalen beschränkt. will man auf der guten lesbarkeit der analogen anzeige beharren, bleibt nur der versuch, eine lösung zu finden, welche die digitale der analogen anzeige anpasst bzw. annähert. das datum könnte zwar gleichfalls durch einen zeiger auf einem eigenen zifferblatt oder zifferring mit einer einteilung in die 31 möglichen tage eines monats erfolgen. dieser zeiger könnte jedoch bei der ablesung in konflikt mit den zeigern der tageszeit kommen.

es kann aber versucht werden, die 31 indices des datum-zifferrings mit löchern zu ersetzen und den entsprechenden zeiger mit einem hinter den löchern wandernden punkt. die überprüfung der lesbarkeit einer solchen anzeige ergab, dass sie zwar nicht ganz an die lesbarkeit der analoganzeige der tageszeit herankommt, aber den unterschied in der lesbarkeit der tageszeit und des datums annähernd auf ein verhältnis von 1:2 reduziert bzw. verkürzt.

damit war der entscheid gegeben, lösungen mit einer punktereihe bzw. einem wandernden punkt für das datum zu finden.

lösungen

eine lochreihe von 31 mit einem wandernden punkt verlangt eine skale mit klarem beginn der zählung und guter ablesbarkeit des datumspunktes unter den möglichen 31 daten eines monates. eine erste lösung für dieses problem war eine lücke im rund der 31 löcher zwischen dem 31. des monates und dem 1. des nächsten zu schaffen, und jedes fünfte loch durch eine markierung bzw eine grössenveränderung des entsprechenden loches herauszuheben.

konkret wurden die löcher für den 5., 15. und 25. des monates nach aussen etwas erweitert und diejenigen für den 10., 20. und 30. nach innen und aussen.

die bemerkung eines kunden (messmer), dass ja 31 und 30 – die hälfte der skala für 60 minuten bzw. 60 sekunden – so nahe zusammen lägen, dass man doch versuchen sollte, mit einer 30iger-einteilung der löcher die beiden sich irritierenden skalen von 31 und 60 in übereinstimmung zu bringen, regte die bemühungen an, nach einer diesbezüglichen lösung zu suchen. nach aufwändigen mechanischen ansätzen, bei denen der 31. entweder ausserhalb oder innerhalb einer 30er-punktereihe über oder unter dem 30. oder 1. angeordnet ist und der punkt vom loch für den 30. in das loch des 31. und dann zum loch des 1. springt, wurde eine diesbezügliche lösung wegen ihres übergrossen aufwandes verworfen.

die überlegung jedoch, wo der anzeigepunkt positioniert sein müsste, bevor er im nächsten schritt im loch des 1. des monates erscheint, wenn er zurzeit im loch des aussen- oder innenstehenden loches für den 31. sichtbar ist, führte zu der lösung, die 31er-lochreihe kontinuierlich und spiralförmig vom 1. zum loch des 31. über dem 1. nach aussen zu führen.

der punkt dahinter muss dann bananenförmig vom 31. zum fiktiven punkt vor dem 1. verbunden sein. die banane kann dann als anzeigepunkt direkt auf dem datumsreif anstelle der 31 zahlen aufgebracht sein. da der datumsreif in 31 schritten eine umdrehung in einem monat macht, verschiebt sich der anzeigepunkt kontinuierlich etwas vorwärts und nach aussen, sodass er die entsprechende banane bildet und am schluss einen schritt vorausliegt, der beim datumswechsel dann wieder rückwärts auf den ersten kompensiert wird. damit war eine rein grafische lösung für das problem der 31 datumspunkte in einer 30er-einteilung gefunden.

mit dieser grafischen lösung, welche mit der 30er-einteilung die analoge anzeige des datums aus dem konfliktbereich zwischen 60 und 31 führt, weil 30 der hälfte von 60 entspricht, war die möglichkeit direkt gegeben, die skalierung der 60er-einteilung für die skalierung der 30er mitzuverwenden. indem die 10er der sechziger hervorgehoben werden, ergibt diese hervorhebung auf der 30er bzw.

für die lochreihe die anzeige für die 5er des datums. mit ein und derselben skala können somit tageszeit und datum analog angezeigt und das datum gleich intuitiv wie die tageszeit abgelesen werden.

beispiele

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